Freitag 15.11.2019

Freitag 15.11.2019

Bericht von Meike

Die Sonne scheint, Regen ist nicht im Anmarsch. Ich bin schon früher als sonst auf den Beinen. Heute ist "Großkampftag" im OP. Schließlich muss man ausnutzen, das der allgemein Chirurg aus Arusha diese Woche hier ist zur Unterstützung.
Zum Glück fangen wir mit den Kindern an damit sie nicht den ganzen Tag nüchtern warten müssen.
Und Dr. Elibariki und ich haben uns durchgesetzt, dass wir abwechselnd die beiden Säle nutzen und wir so Zeit sparen, es sind 2 Anästhesie Clinical Officer anwesend, so können wir schneller arbeiten.

Bei einem Kind hatten wir ein Lipom (Fettgeschwulst) an der Wade vermutet, allerdings sah es während der OP doch nach einem anderen Tumor aus, so dass entschieden wird diesen Tumor zur Histologie nach Mwanza zu schicken, es kann allerdings Wochen dauern bis das Ergebnis da ist...

Die anderen Operationen verlaufen verlaufen ein wenig "abenteuerlich" aber gut. Die Schilddrüsen Entfernung zum Beispiel, die Patienten wurde einige Male etwas wach während der OP, "hakuna matata - kein Problem, das ist Afrika"; ... Hoffentlich haben wir ihre Stimmband Nerven nicht verletzt...  (in Deutschland wird alles mit Nervenstimulator aufgesucht und gesichert - hier kann man sich auf sein Seh- und Tastgefühl verlassen ... Späten Nachmittag sind wir ohne Pause soweit durch. 
Maimuna, Mato, Elibarik, Lilian und ich fahren nach Bukoba (ca.80 min ein Weg) wir wollen ein bisschen shoppen gehen...aber "that's Afrika", bis alle an Bord sind, muss der erste wieder auf Toilette, der nächste hat doch noch schnell einen Patienten anzuschauen usw... warten ist angesagt. Wir erreichen Bukoba im dunklen, waren noch unterwegs in Lilians Elternhaus, dort wohnt ihr Bruder. 

Eine Spezialität aus dieser Region sind die Serenes ( Heuschrecken ) in dieser Jahreszeit widmet man sich voll und ganz der Jagd auf sie... 


Ein ganzes Dorf kurz vor Bukoba hat riesige Aluminium-trichter aufgestellt, die die ganze Nacht durch beleuchtet und bequalmt werden (man hört überall die laufenden Dieselgeneratoren um Strom zu erzeugen und man sieht kaum noch die Hand vor Augen wegen des Qualms). Wenn die Tierchen dann in die Trichter fliegen werden sie vom Qualm darunter betäubt und fallen in einen Sack. Anschließend werden die Flügel entfernt und man frittiert sie und fertig.  Mit Piripiri Gewürz sind sogar recht schmackhaft :-)

Zum Shoppen ist es leider schon zu spät, Elibariki ist zum Glück ein sehr vorsichtiger Fahrer, viele Fahrzeuge und Fußgänger sind in der Dunkelheit ohne jegliche Beleuchtung unterwegs wir kommen gegen 22.30 Uhr sicher im Krankenhaus an.

Bericht von Susanne

In der Morgenbesprechung hält Martin einen kurzen Vortrag über die Benutzung von Inhalern, ich trage danach etwas zum Thema Asthma und COPD aus physiotherapeutischer Sicht bei. Heute ist es sonnig und trocken... ein sehr schönes Wetter mit guter klarer Sicht. 

Meike ist fast den ganzen Tag im OP, Martin wieder viel in der Sprechstunde. Ich habe mehrere Patienten in der Praxis und wir sind lange bei Jackson. 
Mit zwei Leuten als Stütze an seiner Seite schafft er es ( nur mit Bodenkontakt auf der betroffenen Seite) durch das Zimmer zu gehen...
Alle Hilfsmittel zum Stützen scheitern an dem oberen Fixateur, er ragt einfach sehr weit an der Seite raus. Und das macht auch die Benutzung eines Rollstuhls schwierig... aber wir wollen einen etwas umbauen. Insgesamt ist es eigentlich unglaublich, dass das Gehen überhaupt schon geht... nach 11 Wochen Bettruhe!!! Aber das ist halt Jackson!!! 

Nachmittags bringe ich die Motor-schiene beim Pastor in Gang... das funktioniert gut (Strom ist da...)

Der Generalsekretär des Bischofs kommt zu Besuch und wir haben ein kurzes Gespräch über unseren Aufenthalt bis jetzt.


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