Montag der 14. November 2022

Es ist Montag der 14. November 2022.

Die erste Überaschung ist schon da! (Seit gestern abend gibt es kein fließendes mehr Wasser aus der Leitung). Deshalb ist die morgentliche Dusche ist schon die erste Herausfordeung des Tages.  

Den Nachtschlaf mussten wir übrigens heute schon um 6.15 Uhr beenden.

Kurz konnten wir noch einen Blick auf den Sonnenaufgang genießen. Nach einem kurzen, bescheidenen Frühstück (Toast mit Margarine und Ananas) ging es wieder in die Kirche zur Morgenandacht. 

Danach die tägliche medizinische Besprechung mit der leitenden Ärztin Dr. Lilian, hier haben wir uns alle nochmal kurz vorstellen dürfen. Dann ging es aber auch direkt los! Jeder in seinen Bereich.

Dan:

Die erste Patientin, nur 3 Jahre alt, mit eine Unterschenkelamputation, sie war sehr mobil auf allen Vieren, Wir haben die Eltern geschult auf Kontrakturen und Verkürzungen zu achten. Weil sie so klein ist, können wir ihr keine Gehhilfen anbieten, aber der Vater ist handwerklich begabt und er wird ihr einen kleinen Gehbock basteln.

Die zweite Patientin, 23 Jahre alt mit einer distalen Femurfraktur, wurde in einem andere Krankenhaus mit Platte und Schrauben versorgt aber sie hat ganz viele Kompikationen, Das Bein ist verkürzt und der Knochen ist nicht richtig geheilt, sie ist mit eine Gehhilfe versorgt und eine Erhöungsschuh. Ihre wünsh were wieder ohne die Gehhilfe zu laufen. Aufgrund die weinige Möglichkeiten das operativ zu versorgen habe ihr nur paar Übungen gezeigt um ihre Mobilität und die Kniestabilität zu verbessern. Einige Minuten später ist ihr Phyisotherapeut auch gekommen, wolte eine Austausch der wissen und fand ich sehr pfiffig in seine Erfahrung. 

Etwas später kamen noch andere Babys, 1 Jahr und 3 Monate mit Cerebralparese. Das Kind war ziemlich mobil aber hätte keine Rumpfkontrolle und könnte auch noch nicht krabbeln. Ich hab die Eltern geleitet WIE sollen sie alleine das kind versorgen und durch Spielen die Therapie anzusetzen, nach einigen Minuten konnte das Kind schon fast selbständig sitzen und mit Unterstützung stehen für einige Minuten. 

Das nächsten Kind ist nur 1 Jahr und 1 Monat alt, auch Cerebralparese und dazu blind. Die Herasuforderung stieg für mich sehr. Aber mit die Hilfe von Melchior, haben wird das Kind und seine Eltern auch beigebracht mit akustischer Stimulation zu arbeiten und es zu mobilisieren um einInput über seine Umgebung zu bekommen. 

Kamen danach mehrere Patienten, meisten mit Rücken Beschwerden. Wie in meinem vorherigen Aufhenthalt die meisten Rücken Schmerzen sind hier in Afrika durch die Überstreckung der Rücken, hier wird fast alles auf den Boden bearbeitet (Wäsche waschen, Essenvorbereiten und und und.. ) in stehender Position mit überstreckten Beinen und der Rücken hat nur zum Leiden. Meine "Lehrlinge" sind aber schon dabei und die Rückenschule beherschen sie wunderbar. 

Insgesamt habe ich 15 Patienten behandelt im Alter von 1 Jahr und 1 Monat bis 79 Jahre. 

Für mich war es ein anstrengender Tag aber auch sehr Erfolgreich.  

Christian:

Nach einer Führung durch das komplette Hospital, ich bin ja das erste Mal hier und muss mich erst einmal orientieren, ging es mit meinen tansanischen Kollegen der Anästhesie in den OP. Hier Sichtung der vorhandenen Gerätschaften. Ich muss zugegeben, ich hatte es schlimmer erwartet! Bei weitem nicht der uns bekannte, und wenn man das hier sieht, auch geschätzte Standard, aber schon alles irgendwie brauchbar. 


Da für den Vormittag erstmal keine OP's angesetzt waren, konnte ich mich noch etwas mit meinen Kollegen Victor und Chico unterhalten und einiges nicht genutztes Equipement sichten. Und so kam es, das ich in einem der hier rumstehenden Container ein komplette  Intensiv-Beatmungsgerät entdeckte. Da kommt mir wieder meine langjährige Erfahrung als Intensivpfleger zu Gute. Noch läuft er nicht, aber am Freitag erscheint hier unser Technik-Freak Andy, mit dessen Hilfe ich hoffe, das Gerät ans Laufen zu bringen. 

Gegen Mittag bekam ich dann mit, das ein junger, somnolenter Mann aus einem Auto auf eine Trage gelagert und zur Intensivstation verbracht wurde. Der Patient war nicht ansprechbar, hat laut den Angehörigen aber vor zwei Tagen Schläge mit einem Knüppel an Schienbein, Oberbauch und Kopf bekommen. Kreislaufüberwachung? Fehlanzeige! Körperliche Untersuchung? Negativ! Meinen Verdacht auf ein schweres Schädel-Hirn-Trauma mit intrakranieller Blutung hat man dann aber doch dankend zur Kenntnis genommen und meine Vorschläge zur medikamentösen Therapie ebenfalls. Im Laufe des Nachmittags habe ich dann mehrfach nach dem jungen Mann geschaut, musste aber sehen, das der Zustand sich weiter verschlechtert. Bin gespannt ob ich ihn morgen nochmal sehe...

Meike...

nach der Frühbesprechung bin ich direkt den mir schon bekannten Weg in den OP gegangen.

Einige bekannte Gesichter und ein paar Neue, nach kurzer Vorstellungsrunde wurde mir direkt ein Schrubber in die Hand gedrückt, Wasser mit einer streng riechenden Desinfektionslösung wurde im gesamten Op ausgekippt und ab ging die Luzie ...:-)....also ich ging ab...erst einmal direkt ausgerutscht...nichts passiert ausser Gelächter meiner Kollegen. Also hier wird jeden Montag alles geschruppt, 1 großer OP Saal und 2 Kleine plus alle anderen Versorgungsräume. War es doch für mich zuerst ungewöhnlich ( wir haben ein Reinigungsteam im MHO) hat aber gemeinsam doch auch Spaß gemacht und wir kamen uns alle im Gespräch näher...mal wieder ...viele Hände schnelles Ende !

Alle mitgebrachten Materialien wurden peinlich genau in Listen registriert, zwischendurch kam von Hannah die Info, dass Dr. Guido 2 Patienten an der Hand operieren möchte. Dafür habe ich im Op die benötigten Instrumente zusammengestellt und sterilisieren lassen.

Gegen 13.00 h bei einer schnellen Mittagspause haben wir uns kurz stärken und austauschen können.

Recht schnell kamen 2 Kaiserschnitte nacheinander, bei der letzten Patientin kam es zu einer starken Blutung, da lief mir doch schnell der Schweiß den Rücken hinunter...anders als in Deutschland hatten wir hier keinen funktionierenden Sauger, nur 2 Bauchtücher zum aufsaugen ( die man immer wieder auswringen muss um sie einigermaßen zu nutzen), die Gefäßklemmen hielten auch nicht so richtig und der OP Springer war auch ständig verschwunden...als es der Patientin zunehmend schlechter ging war plötzlich auch der Anästhesist im Nachbarsaal verschwunden....aber - Ende gut - alles gut...der Operateur blieb ruhig und souverän, die Blutung stand und wir konnten den Bauch verschließen, der Anästhesist war auch wieder da :-).

Dr. Guido wollte noch eine Patientin mit einem Tumor am Finger operieren und so musste zügig der Saal gereinigt und vorbereitet werden, es war schon später Nachmittag und zuerst so große Motivation des OP Teams ließ deutlich nach ...um 19.00 h war der erste Tag geschafft, hungrig fallen wir über das schmackhafte Essen her...schnell social media bearbeiten , Duschen (wir haben immer noch kein Wasser , also mit Flasche über den Kopf) und ab ins Bett... 6.00 h ist die Nacht vorbei ...mal schauen was uns morgen erwartet...

Guido...

Bin ziemlich durch, daher nur kurz: Alles ist zwar deutlich besser organisiert als beim letzten Mal, trotzdem ist noch viel Luft nach oben. Als Übesetzer in der Sprechstunde fungiert ein Allgemeinmediziner mit Interesse an Unfall/Ortho, mehrere wissbegierige Studenten sind zusätzlich anwesend und wenn es irgendwo hakt, ist Hannah zur Stelle, die es dann regelt. 

Das Patientenspektrum reicht von "hat kaum was" bis "katastrophal" und tiefem Mitgefühl, dass wir kaum helfen können. Letztendlich kommen noch zwei kleinere handchirurgische OPs dabei herum, sicher nicht verkehrt, erstmal wieder klein anzufangen. Nach zwölf Stunden ist es geschafft. Eine Dusche wäre jetzt schön, aber leider gibt es seit mehr als 24 h kein fließend Wasser mehr und es sieht auch nicht so aus, als ob sich das bald ändern würde. Dafür war das Abendessen  lecker und wir verstehen uns im Team sehr gut - unabdingbare Voraussetzung, wenn man solche Sachen macht. 

Lala salama.

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